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Weihnachten mal anders…

Nach einer vorbeifliegenden Weihnachtszeit und vielen Feiern schaffe ich es auch mal wieder einen Blogeintrag zu verfassen. Mit der Weihnachtszeit kamen auch viele Feste bei denen es sich um den Abschluss des Jahres der einzelnen Programme handelte. Ein sehr eindrückliches war das Fest von „crecemos felizes“, bei dem wir Volontäre viel Arbeit und Verantwortung hatten. Aber schon beim Aufbau ergaben sich einige Schwierigkeiten, denn manche Peruaner (wirklich nicht alle) beharren sehr auf ihre Meinung, auch wenn es offensichtlich ist dass es anders viel einfacher gehen würde. Trotzdem waren wir alle super positiv gestimmt weil wir an diesem Tag auch viele Familienmitglieder der Kinder kennenlernen durften. Anschließend nach dem Aufbau hatte jeder Volontär eine Station zugeordnet bekommen, ähnlich wie bei einer Spielestraße. Ich persönlich war für die Tombola eingeteilt was mir zuerst einmal sehr Freude bereitet hatte, da wir 600 Geschenke hatten und jeder für nur ein Soles, also 25 Cent etwas ziehen konnte. Zudem gab es keine Nieten, alle Lose waren gewinne, wodurch ich sehr zuversichtlich war dass es keine weinende Kinder oder enttäuschte Eltern geben würde. Jedoch war die Aktion mit den vielen Geschenken sehr unübersichtlich, und auch nicht genügend organisiert vom Verkauf der Lose bis zum Einlösen. Dadurch gab es eine riesen Schlange und viele der Eltern und Kinder mussten mehr als eine Stunde darauf warten ihre Lose einzulösen. Doch trotz alldem waren viele einfach nur fröhlich und dankbar für die Preise. Unter anderem gab es auch super Geschenke, die einen Wäschekorb voller Essen, eine Mikrowelle oder einen neuen Reiskocher enthielten. Zudem hatten die Kinder sehr viel Spaß bei ihren Spielstationen. Und insgesamt war die Stimmung sehr ausgelassen und fröhlich.

Bei dem Jahresabschluss des Programmes bekam jedes Kind von seiner Patenmutter ein Geschenk. Die Patinen sind vom YMCA und dadurch auch sehr bemüht die christliche Botschaft zu vermitteln. Einmal im Monat sind sie daher auch im Programm anwesend und es gibt ein spezielles Programm was die Patinnen dann selber gestalten. Zudem gibt es dann viele Früchte und Kuchen, wodurch die Patinnen bei den Kindern immer gerne gesehen werden. Die Geschenke beinhalteten unterschiedliche Dinge. Es war alles zwischen Puppen, Klamotten, Schuhen und Spielen vorzufinden. Auch die Reaktionen der Kinder waren sehr unterschiedlich. Manche waren so sehr erfreut dass sie fast geweint hätten, andere hatten schon ganz andere Ansprüche und waren nicht damit zufrieden was sie erhalten hatten. Zudem gab es auch die Verabschiedung von paar wenigen Kindern die dieses Jahr zum letzten Mal das Programm besucht hatten, da sie nun zu alt sind. In den anderen Programmen war die Weihnachtsfeier sehr ähnlich aufgebaut. Heraus stach eine Feier, bei der wir (Vera, eine Mitvolontärin und ich) mit den Jugendlichen aus „Club de Emprendadores“ in ein Armenviertel (Independencia) gefahren sind und dort mit kleinen Kindern und Ihren Eltern die Weihnachtsfeier gestaltet haben. Es gab besonders viel Spiel und Spaß und viele Leckereien. Zudem hatten die Jugendlichen und wir Volontäre einen Tanz einstudiert den wir an dem Tag vorführten. Es war eine sehr lustige Erfahrung und nicht unbedingt der perfekte Tanz, aber (und das lernt man hier immer wieder) der Spaß steht absolut im Vordergrund. Und solange man mit Leidenschaft und einem Lächeln dabei ist, wird einem fast jeder Fehler verziehen.

Die Weihnachtszeit generell ist sehr unterschiedlich im Vergleich zu Deutschland. Das bedeutet weder dass es schlechter oder besser ist, es ist nur eine sehr große Umgewöhnung wenn man seine eigenen Traditionen aus Deutschland verinnerlich hat. Die Straßen hängen voll mit Lichterketten, überall ertönt die (manchmal nervige) Musik, die mehr einer kleinen Alarmanlage ähnelt. Zudem hatten wir vor unserer Haustür einen sehr schrecklichen Schneemann der Bewegungen und Töne von sich gegeben hat. Diese bunten Lichter verleihen aber der ein oder anderen grauen Straße in Lima neue Farben, und alles wirkt viel fröhlicher und heller, auch in der Nacht. Allerdings kennen die Peruaner so etwas wie einen Adventskalender oder einen Adventskranz nicht, wodurch ich diese dann kurzerhand in meiner Familie eingeführt hatte. Die kleinen süßen Überraschungen fanden eigentlich immer ihren Verzehrer und so hatte jeder sein kleines „Leckerli“ nach dem Mittagessen. Weihnachten selber habe ich zuerst mit meinen Mitvolontären und den Köhlers (Bruderschaftssekretäre), und danach mit der Familie gefeiert. Mit den Volis hatten wir mittags um vier Uhr ein gemütliches Kaffee und Plätzchen essen. Die Plätzchen hatten wir davor bei mehreren coolen Backaktionen gebacken und waren daher sau lecker (waren ja mit Liebe gemacht). Danach kam es zur Bescherung wofür wir vorher gelost hatten wer wen beschenken würde. Die Geschenke waren meist mega passend und haben große Freude ausgelöst. Ich bekam eine Lautsprecherbox die seitdem mega laute Musik in meinem Zimmer ertönen lässt. Anschließend sind die meisten der anderen Volontäre in eine deutsche Kirche gegangen um Weihnachten besinnlich zu feiern. Die war dann anscheinend doch nicht ganz so wie viele sich das vorgestellt hatten, aber das wäre jetzt jammern auf hohen Niveau.

Meine „Schwester“ Jule und ich sind aber schnell zu unserer Familie nach Callao(Stadtteil) gefahren um dort Weihnachten mit der Familie verbringen zu können. Zum Essen gab es „Chancho a la Barriga“ was für mich einfach eine riesige Schweinshaxe war. Dazu noch die verschiedenen Salate und einen guten Wein. Alles in allem konnte man sich absolut nicht beschweren, zumal wir nach dem Essen und der Bescherung in der engen Familie noch zu dem Haus der Großmutter gefahren sind und dort mit den Cousins und den Cousinen nochmal gewichtelt und gegessen haben. Für mich gab es eine neue Badehose und sehr viele Karamellbonbons. Zu Mitternacht gab es dann eine kleine Überraschung: Die Peruaner schießen schon an Weihnachten Böller und Pyrotechnik. Anschließend wird sich dann am 25. Dezember frohe Weihnachten gewünscht. Viel Zeit zum Durchatmen hatten wir Volontäre aber leider nicht, da es direkt am 26. Dezember früh morgens los ging auf unser erstes Zwischenseminar. Dieses fand erneut in dem Kletterpark (Azpitia) statt, in dem wir auch schon zu Beginn des Jahres gruppendynamische Übungen gemacht haben. Dieses Seminar drehte sich um Rückblicke zu machen, aber auch um in die Zukunft zu schauen und gucken was unsere Ziele für die nächsten Monate sind. Mein Ziel ist es speziell mehr Bibel zu lesen und zu beten, weil ich diese Sachen doch noch sehr vernachlässige ein dem oftmals so stressigen Alltag hier in Peru. Nach dem Seminar das vier Tage ging sind wir alle zusammen zum Strand gefahren (Y-Camp), der dem YMCA gehört. Dort haben wir in Zelten geschlafen und mussten und vorher logistisch und planerisch sehr betätigen, damit wir alle Nahrungsmittel, Zelte, Wasser und andere Kleinigkeiten wir Kochsachen zusammen hatten. Dabei waren es besonders zwei drei unserer gruppe die sich da sehr ins Zeug gelegt hatten. Die Tage haben wir verbracht mit Volleyball spielen im Wasser schwimmen und Karten spielen. Insgesamt waren die tage sehr entspannt und eine sehr gelegene Erholung nach der Weihnachtszeit.

An Silvester hatten wir ein großes Fest, dass aber auch gar nicht dem entsprach was wir davor gedacht hatten. Feuerwerk wurde von den Leuten des YMCA gar nicht angezündet. Das einzige was wir hatten waren riesige Lampions die wir aufsteigen lassen haben. Danach begann die Party auf peruanische Weise, was besonders mir eine riesige Freude bereitet hatte. Es wurde nämlich anschließend getanzt und zwar einfach von 12 Uhr bis morgens um sechs Uhr. Getanzt wurden die typischen Tänze(Salza und Raggeton). Das war dann natürlich die Gelegenheit für die Peruaner zu zeigen was für Tanzkönige, aber vor allem Königinnen in ihnen stecken. Ich konnte mich auch nicht beschweren, sondern konnte mir wunderbar aussuchen mit wem ich tanzen will. Nur lustig war, dass dann natürlich das Mädchen diejenige war die den Takt angegeben hatte, was aber nicht weiter schlimm war. Mit jeder zunehmender Stunde kam man eh viel besser in den Tanz rein, und am Schluss lief es wie am Schnürchen. Man kann es zwar nicht verallgemeinert sagen aber die Peruaner haben insgeheim nochmal ein ganz anderes Tanzgefühl als die Deutschen. Am nächsten Tag sind wir dann, zwar nicht mit ausreichend Schlaf und ein wenig gematscht nach Lima zurückgekehrt.

Anschließend bekam jeder seinen neuen Arbeitsplan für den Sommer. Ich zum Beispiel werde den ganzen Sommer am Strand arbeiten, worauf ich mich schon riesig freue. Es werden verschiedene Camps stattfinden von Jugendlichen, Erwachsenen, aber auch von Mitarbeitern einer großen Bankfiliale. Inzwischen sind wir auch alle vollkommen in der Sprache und den Essgewohnheiten angekommen. Aber für die, die es interessiert, ich habe bis jetzt gerade mal ein Kilo zugenommen, was aber auch daran liegt, dass ich bisschen an Muskeln verloren habe. Da fällt dann der ganze Bauch nicht ganz so auf. Aber naja man lebt nur einmal… Zum Essen lässt sich noch sagen, dass es mir leid tut (Mackie), aber das Meerschweinchen habe ich bis heute noch nicht probiert, da es wieder erwarten nicht so verbreitet ist in Lima. Allerdings habe ich inzwischen ein neues Lieblingsessen für mich entdeckt. Es heißt „Anticucho“ und besteht aus gebratenen Kuh Herz mit einer ultra scharfen soße. Das werde ich in Deutschland dann auf jeden Fall auch mal kreieren. Jetzt vor zwei Tagen kam auch endlich mein Päckchen aus Deutschland an, wodurch ich jetzt für paar Wochen mit kleinen Süßigkeiten verwöhnt bin (Grüße an die beste Familie die es gibt). Außerdem gab es Klöße und Spätzle, was bedeutet, dass ich bald für meine Peruanische Gastfamilie kochen werde…

Ich bin immer noch sehr dankbar für die Möglichkeit hier und fühle mich in diesem Land ultra wohl. Außerdem ist meine Allergie krass zurückgegangen. Danke an alle die da für mich gebetet haben. Und danke auch an meine fleißigen Spender. Es ist echt großartig was da zusammen kommt. Im Moment beschäftigt mich sehr das Thema, was ich nächstes Jahr machen werde und wie es für mich in der beruflichen Zukunft weiter geht. Ich bin dankbar für alle die mich in ihr Gebet einschließen.

Liebe Grüße (muchos saludos) aus Peru

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